Version 2.0 : sier Pronomen ohne Geschlecht

Hintergrund des Comics

Auch die Pronomen ohne Geschlecht der Version 2.0, sier, siener und dier, werden mit langem langem „i“ gesprochen. Die aktuelle Version der Pronomen ohne Geschlecht gibt es auf der Pronomenseite.

Felix Hill und ich haben Anfang 2009 begonnen geschlechtsneutrale Pronomen zu entwickeln. Sie sind sinnvoll wenn ich über Menschen rede, deren Geschlechtzuschreibung oder Nichtgeschlechtzuschreibung mir nicht bekannt ist. Die geschlechtsneutralen Form löst die männliche Form als allgemeine Form ab.

Die Verwendung der geschlechtsneutralen, allgemeinen Form macht auch Sinn, wenn Geschlecht im betrachteten Zusammenhang unwichtig ist und jegliche geschlechtlichen Verortungen mitgemeint sind.

Außerdem werden sie verwendet wenn sich eine Person explizit nicht dem weiblichen ODER dem männlichen Geschlecht zuordnen will oder kann. Das könnte für Personen abseits der beiden Pole weiblich und männlich zu mehr Sichtbarkeit führen.

Die Idee geschlechtsneutraler Pronomen ist nicht neu (Literatur und Links). Die Existenz geschlechtsneutraler Pronomen, die für die englische Sprache entwickelt worden hat mich bestärkt solche auch für die deutsche Sprache zu finden.

Personalpronomen

Personalpronomen (sie/er) ersetzen die Namen von einzelne Personen. Es gibt 4 Fälle (sie, ihrer, ihr, sie / er, seiner, ihn, ihm ). Die Endungen der Pronomen leiten sich von den Endungen (-r, -s, -m, -n) der zugehörigen Fragewörter ab:

  1. Wer schreibt? Sier liest und schreibt.
  2. Wessen schäme ich mich? Ich schäme mich sies.
  3. Wem gehört das? Das gehört siem.
  4. Wen brauchst du? Du brauchst sien.

Possesivpronomen

Possesivpronomen (ihr/sein) ersetzen die Namen von einzelne Personen in besitzanzeigenden Zusammenhängen. Der Stamm des Possesivpronomens bezieht sich auf  das Geschlecht der Person, die das Pronomen ersetzt, und die Endung  auf den entsprechenden Fall (ihre, ihrer, ihrer, ihre) und das Geschlecht der Person, die dem Possesivpronomen folgt (ihrer/ihrem).

  1. Wer schreibt? Sienir Kolleg*, siene Kollegin und sien Kollege lesen und schreiben.
  2. Wessen schäme ich mich? Ich schäme mich sienis Kolleg*, siener Kollegin und sienes Kollegen.
  3. Wem gehört das? Das gehört sienim Kolleg*, siener Kollegin und sienem Kollegen.
  4. Wen brauchst du? Du brauchst sienin Kolleg*, siene Kollegin und sienen Kollegen.

Demonstrativpronomen

Demonstrativpronomen, die Artikel (die/der) werden im süddeutschen Raum vor Namen verwendet. Sie sollen nicht den Menschen „versächlichen“, sondern persönliche Nähe ausdrücken. Und es gibt sie auch in 4 Fällen (die, der, der, die / der, des, dem, den):

  1. Wer schreibt? Dier Jona liest und schreibt.
  2. Wessen schäme ich mich? Ich schäme mich dies Peters.
  3. Wem gehört das? Das gehört diem Sarah.
  4. Wen brauchst du? Du brauchst dien Sascha.

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